Dr. Rolf Hamann
Projektentwicklung
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Werner Spiegel
AGS Engineering
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Aktiv gekühlte Stromübertragung in Schmaltrassen

Rolf Hamann · Werner Spiegel
Zusammenfassung Auftakt der Energiewende in Deutschland ist das Energiekonzept der Bundesregierung aus dem Jahr 2010. Demnach sollen 80 Prozent des Strombedarfs bis 2050 aus erneuerbaren Energien stammen. Der Umbau des Energiesystems, der geplante Ausstieg aus der konventionellen Energieerzeugung und die damit einhergehende räumliche Neukonfiguration von Produktion und Nachfrage nach Energie erfordern einen erheblichen Ausbau und eine Erneuerung der Stromnetze. Die unzureichende Netzinfrastruktur erweist sich gegenwärtig als der Flaschenhals der Energiewende. Der konkrete Umfang und Zeitpunkt der Netzausbaumaßnahmen und vor allem die Frage, wo Stromtrassen mit welcher Technik entstehen sollen, erfordert Transparenz in der öffentlichen Kommunikation, um gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen. Insbesondere die Diskussion um die Netzausbautechnik nimmt einen breiten Raum in der aktuellen öffentlichen Debatte ein. Die Diskussion über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Stromübertragungstechnologien ist nicht neu und kann auch auf vielfältige ausländische Erfahrungen zurückgreifen. Die grundlegenden Technikoptionen "Freileitung" und "Erdkabel", die in breiten Trassen ausgeführt werden müssen, konnten bisher nicht so überzeugen, dass von Akzeptanz und Konsens beim Netzausbau gesprochen werden kann. Die Auseinandersetzungen sind dabei nicht nur ökonomisch begründet, sondern greifen ebenfalls die Themen "Nachhaltigkeit", "übertragungssicherheit" sowie "Genehmigungsfähigkeit" und damit den Faktor "Zeit" auf. Mit der neu entwickelten Verfahrenstechnik, die sowohl eine innovative Kabelverlegetechnik als auch eine aktiv gekühlte Stromübertragung (AGS) auf Höchstspannungsebene beinhaltet, wird eine neue Basistechnologie vorgeschlagen, die die Stromübertragung unterirdisch in Schmaltrassen ermöglicht. Damit könnte die Energiewende, bei hoher gesellschaftlicher Akzeptanz, maßgeblich positiv beeinflusst und Konsens in bisher strittigen Fragen herbeiführt werden.

Forced cooled high-voltage power transmission within compact-shape transmission lines

Zusammenfassung The starting point of the energy transition in Germany is the energy concept of the Federal Government developed in 2010. Accordingly to this concept, by 2050, 80 percent of the electricity should come from renewable energy sources. The reconstruction of the energy system, the planned phase-out of conventional energy generation and the associated spatial reconfiguration of production and demand for energy, require a considerable expansion and replacement of electricity networks. The insufficient network infrastructure currently proves to be the bottleneck of the energy transition. The concrete scope and time frame of the network expansion and especially the question of the location and technology of distribution routes requires transparency in order to achieve social acceptance. Particularly the discussion around the technology used for the network expansion occupies a large space in the current public debate. The discussion on the pros and cons of different power transmission technologies is not new, and can also draw on diverse foreign experiences. The basic technological "overhead" and "underground" options, which must be carried out in broad routes, have so far not been convincing enough to generate real acceptance and consensus on the expansion of the network. The clashes do not only revolve around economic factors, but also encompass the issues of "sustainability", "transfer security" and "approvability", and thus the "time" factor. The AGS technology, which boasts of both an innovative cabling technology as well as an forced cooled power transmission at maximum voltage level, proposes a new base technology designed for compact shape underground installation. With a high level of social acceptance, the energy transition could therefore be significantly and positively affected and bring about consensus on issues that were controversial, so far.

Siehe Artikel netzpraxis 1-2/2015, Jg. 54 (2015), EW Medien und Kongresse GmbH, Frankfurt (Main)